Anfang Juli waren wir mit MS DOURO CRUISER von nicko cruises auf dem Douro in Portugal unterwegs. Dabei haben wir das Dourotal mit seiner wunderschönen Landschaft sowie zahlreiche sehenswerte Städte erlebt und entdeckt. Es war so leer wie noch nie, daher kann ich wirklich jedem ans Herz legen in Zeiten von Corona zu reisen. Es ist nicht nur sicherer als am überfüllten Strand an der Nord- oder Ostsee, sondern dazu noch viel angenehmer.
MS DOURO CRUISER wird übrigens nicht direkt von nicko cruises betrieben, sondern von der portugiesischen Reederei DouroAzul. nicko cruises erarbeitet zusammen mit den Partnerreedereien ein Hygienekonzept, was schließlich an Bord von den jeweiligen Reedereien umgesetzt werden soll.
[Kleiner Hinweis: Cruise Paper reist auf Einladung von nicko cruises. Nichtsdestotrotz werden wir hier wahre Ereignisse schildern und unsere eigene Meinung offen teilen.]
Generell gibt es an Bord eine deutlich niedrigere Gesamtkapazität, als im Normalbetrieb. Diese wird von nicko cruises auf etwa 70 bis 80 Prozent betitelt (je nach Schiff). Auf unserer Flusskreuzfahrt waren aber lediglich 55 Gäste an Bord. Im Panorama Salon wurden einige Sitzgelegenheiten durch klar ersichtliche Markierungen gesperrt, um den Mindestabstand einhalten zu können.
Bei der Einschiffung müssen alle Gäste einen Gesundheitsfragebogen abgeben, der zusammen mit den Reiseunterlagen per Post zugeschickt wird. Ohne ausgefüllten Fragebogen wird die Einschiffung verweigert. Sollte man den Fragebogen vergessen haben, stellt dies kein Problem dar, da die Crew einige Fragebögen sicherheitshalber bereithält, die ihr dann vor dem Betreten des Schiffes ausfüllen müsst.
Eine weitere Maßnahme von nicko cruises ist der Antikörpertest, der vor der Einschiffung bei jedem Gast durchgeführt wird. Dazu hat die Reederei DouroAzul ein weiteres Flussschiff verwendet, das zu dem Zeitpunkt nicht im Einsatz war. Die Gäste haben im Salon des Schiffes auf den Test gewartet und dann nach und nach in spezielle ,,Test-Kabinen’’ gebracht, wo der Test letztlich auch durchgeführt wurde. Der Antikörpertest kann mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 97 % sagen, ob der Gast negativ ist oder kurzfristige bzw. langfristige Antikörper aufweist. Die kurzfristigen Antikörper sind unmittelbar nach der Infizierung nachweisbar. In solch einem Fall wird der Gast sofort in der entsprechenden Wartekabine isoliert und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Hier wird dann ein ,,richtiger’’ Covid-19 Test gemacht. Sollte der Antikörpertest negativ bzw. positiv auf die langfristigen Antikörper sein, ist eine Einschiffung des Gastes unbedenklich, da er dann entweder immun ist oder keine Hinweise auf eine Infektion aufweist.
An Bord wurden zusätzlich zu den standardmäßigen Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen weitere Maßnahmen eingeführt, wie die vermehrte Platzierung von Desinfektionsmittel-Spendern überall an Bord. Außerdem werden Objekte, die regelmäßig von Reisenden berührt werden (wie z. B. Treppengeländer), vom Schiffspersonal desinfiziert. Diese Maßnahmen sind übrigens nicht nur so gesagt, sondern waren auch wirklich sichtbar!
Vor dem Betreten des Schiffes werden immer jeweils die Schuhe und Taschen desinfiziert. Anschließend wird per Infrarot-Thermometer die Körpertemperatur gemessen. Ich würde allerdings vorschlagen, die Fiebermessung jeweils immer am Morgen beim Frühstück durchzuführen. Auf unserer Reise überstieg die Außentemperatur regelmäßig die 40 Grad-Marke. Logischerweise erhöht sich die Körpertemperatur in dem Fall von der Hitze draußen und nicht von einer Virusinfektion. Das würde ich auf jeden Fall nochmal ändern.
An Bord des MS DOURO CRUISER gilt die Maskenpflicht, allerdings nur auf den Laufwegen im Schiffsinneren. Sobald ihr irgendwo Platz nehmt, dürft ihr den Mund-Nasen-Schutz wieder abnehmen. Im Grunde also so, wie wir es schon von Land kennen. Auf dem Sonnendeck und in der Kabine gilt selbstverständlich keine Maskenpflicht.
Das Restaurantkonzept an Bord von MS DOURO CRUISER wurde verändert, aber nicht im Wesentlichen. In ,,normalen Zeiten’’ gibt es das Frühstück und Mittagessen in Buffetform, das Abendessen mit Service am Platz. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde hier lediglich das Mittagessen von Buffet auf Bedienung umgestellt.
Das Frühstück hingegen, gab es weiterhin in Buffetform. Wir waren von Anfang an skeptisch, wie man dies nun umsetzten will, letztlich von der Umsetzung aber positiv überrascht. Alle Speisen wurden irgendwie verpackt, sodass ein direkter Kontakt vermieden wurde. So wurden beispielsweise Früchte in Gläser verpackt, Wurst, Käse und Co. mit Plastikdeckeln abgedeckt. Ein Teil der Abdeckungen wurden dabei leider wieder direkt entsorgt (die kleineren). Dinge wie Brötchen, Croissants oder Rührei wurden vom Restaurantpersonal auf die Teller gelegt.
Im Restaurant bekommt darüber hinaus am Anfang der Reise einen festen Tisch zugeteilt, an dem man die gesamte Reise über sitzt. Dies ist aber auch im Normalbetrieb so, von daher gibt es an dieser Stelle keine weitere Änderung.
Auf dem Sonnendeck gilt, wie bereits erwähnt, keine Maskenpflicht. Es gibt allerdings ein Einbahnstraßen-System, das keiner an Bord als störend empfunden hat. Alle Sitzplätze und Liegestühle waren ohne jegliche Einschränkungen benutzbar.
Der MS DOURO CRUISER verfügt über einen Swimmingpool, der während unserer Flusskreuzfahrt einwandfrei benutz werden konnte. Dies lassen laut Kreuzfahrtleitung die örtlichen Beschlüsse zu. Eine Personenanzahl-Begrenzung oder Anmeldepflicht vor Nutzung gab es nicht. Auf Rhein oder Donau ist dies beispielsweise anders. Zwar dürfen die Pools hier wieder genutzt werden, aber nur mit einer bestimmten Personenanzahl.
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