Für etwa 24 Stunden ging es für uns nach Papenburg - zur Besichtigung der berühmten, ortsansässigen Meyer Werft. Doch dabei haben wir nicht nur die Meyer Werft kennengelernt, sondern auch das kleine Städtchen Papenburg und wofür es berühmt ist.
Buchen könnt ihr das ganze übrigens über Ozeanriesen.de ab 47€ pro Person mit Übernachtung und Frühstück im Designerhotel ,,Arkadenhaus’’ sowie dem Ticket zum
Besucherzentrum der Meyer Werft inklusive Führung.
Trotz unseres Verkaufspartners Ozeanriesen.de, sind wir auf eigene Kosten in Papenburg gewesen. #Werbung
Das Papenburger ,,Arkadenhaus’’ war unser Schlafplatz während unseres Kurztrips. Dabei handelt es sich um ein Designerhotel von ,,Friedrich Freiherr von Schwarzenberg’’.
Im Hotel gibt es Standard-, Komfort- und Deluxezimmer. Hinzu kommen natürlich auch noch Suiten. Wir hatten allerdings ein Deluxezimmer gebucht, da sich der Preis im Vergleich zu den darunterliegenden Zimmerkategorien nicht großartig unterschieden hatte.
Und ich muss sagen: Das Zimmer war wirklich sehr schön und komfortabel eingerichtet. Es verfügte über ein sogenanntes ,,Open-Bathroom’’-Konzept, wobei Dusche und Waschbecken mit großem Spiegel nicht abgetrennt von dem Rest des Zimmers sind. Die Toilette ist allerdings weiterhin per Tür abgetrennt.
Der Wohn- und Schlafbereich des Deluxezimmers ist sehr schön gestaltet - dazu trägt auch das herausragende Belichtungskonzept des Zimmers bei. Von hier aus hat man auch direkt Zugang zu seinem Privatbalkon.
Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich der Gastronomiebereich. Hin und wieder gibt es dort auch mal Livemusik am Abend, sodass auch der Unterhaltungsfaktor nicht unberührt bleibt. Das Frühstück, das für alle Gäste enthalten ist, kommt in Buffetform und bietet eine ziemlich große Auswahl - sogar Waffeln und Sekt gibt es. Kaffee und hochwertige Teesorten sind ebenfalls inklusive.
Zum Mittag- und Abendessen gibt es eine andere Speisekarte, auf der Dinge wie Salate, Pizza, Flammkuchen, verschiedene Kuchen und Torten, Eis etc. zu finden sind. Allerdings finde ich das Konzept
nicht wirklich gut gemacht. Pizza und Flammkuchen holt man sich hier, Getränke dort und bezahlen tut man dann auch noch woanders. Das Essen an sich ist überhaupt nicht schlecht, aber bei diesem
Konzept kommt bei mir leider Tankstellenfeeling auf.
Papenburg, die älteste Gemeinde Niedersachsens, ist ein überschaubares Städtchen mit etwa 40.000 Einwohnern und einer Fläche von ca. 118 Quadratkilometern. Papenburg ist vor allem berühmt für die Meyer Werft, das Museumsschiff ,,Friederike’’ und seine Automobil-Teststrecke, auf der ein Weltrekord im Rückwärtsfahren aufgestellt wurde (Schnelligkeit).
Doch auch die wunderschönen Kanäle, die sich durch die Stadt ziehen, machen die Stadt zu etwas besonderem. Deshalb nennen viele Papenburg auch ,,Venedig des Nordens’’. Ganz berühmt in Papenburg ist, wie bereits erwähnt, das Museumsschiff Friederike, das sich direkt vor dem Arkadenhaus befindet. Das Schiff ist Teil des Schifffahrtfreilichtmuseums in Papenburg und als einziges der sieben Schiffe dieses Schiffstypen begehbar.
Nicht nur für Kreuzfahrt-Reedereien, sondern auch für die Landwirtschaft sind Papenburg und Umland ein wichtiger Standort in Deutschland. Denn jede zweite Gemüsegurke, die in Deutschland über die
Ladentheke geht, kommt aus Papenburg! Auch 98% der deutschen Küchenkräutern kommen von dort, was die Stadt dabei zum Marktführer macht.
Wenn ihr euren Aufenthalt über Ozeanriesen.de bucht, ist für jeden Reiseteilnehmer das Ticket zur öffentlichen Besichtigung der Meyer Werft bereits inklusive. Auch dabei ist der Bustransfer in dem schicken AIDA-Bus (siehe Bild).
Unser Transfer ging um 13:30 Uhr, die Fahrt nur sieben Minuten. Als wir der Werft immer näher kamen, hat man erst die Dimensionen der Werft gesehen, wobei man sagen muss, dass die Meyer Werft ein recht kompaktes Werftgelände hat. Direkt ins Auge gestochen ist natürlich die frisch ausgedockte IONA, die vor der Baudockhalle 6 und dem größten Garagentor Deutschlands lag. Es ist 75 Meter hoch und 45 Meter breit.
Anschließend begann die Führung durch das Besucherzentrum der Werft. Unser Guide war Paul, der speziell für diese Führungen ausgebildet wurde (wie übrigens jeder ,,Meyer-Guide’’). Eins kann ich vorwegnehmen: Er hat es sehr kompetent und gut gemacht sowie interessant gestaltet. Es begann zunächst mit zwei kurzen Filmen, bei denen es um das sogenannte Lego-Prinzip (Blockbau) und die Familiengeschichte der Werft ging.
Bei dem sogenannten Lego- bzw. Blockbau-Prinzip werden mehrere verschiedene, kleinere Stahlblöcke zu einem großen Block zusammengesetzt und -geschweißt. Ein Kreuzfahrtschiff besteht meist, je nach Schiffstyp, aus etwa 70 dieser Blöcke, wie das Modell zeigt (siehe Bild). Interessant dabei ist, dass die jeweiligen Blöcke verkehrtherum gebaut und dann mittels einer speziellen Technik umgedreht werden und auf den bestehenden Blockbau aufgesetzt werden.
Ursprünglich hieß Werft-Gründer Willm Rolf Meyer, Willm Rolf Jansen. Als er damals nach Papenburg zog und sich als Einwohner meldete, wollte der Beamte seinen Nachnahmen einfach von Jansen auf Meyer ändern. Grund: Zu viele Jansen’s gab es in Papenburg wohl schon. Und Willm Rolf Meyer stimmte zu.
Mittlerweile befindet sich die Meyer Werft Papenburg in siebter Generation im Familienbesitz:
Die Meyer Werft hat inzwischen 49 Kreuzfahrtschiffe abgeliefert. Die für P&O Cruises bestimmte IONA, wird das 50. sein. Die Werft baute früher aber nicht nur Kreuzfahrtschiffe, sondern auch Gastanker, Fähren oder z.B. das Forschungsschiff ,,Sonne’’. Im Besucherzentrum der Werft sind einige Modelle der bei Meyer erbauten Schiffe im Maßstab 1:100 aufgebaut, unter anderem auch das erste Kreuzfahrtschiff der Werft - die ,,Homeric’’.
Die Homeric wurde damals erbaut für ,,Home Lines’’, eine Reederei die heutzutage nicht mehr existiert. Übrigens war sie das einzige Kreuzfahrtschiff der Meyer Werft, die quer zu Wasser gelassen und im Freien gebaut wurde. Home Lines wurde damals an Holland America Line verkauft. Fortan war das Schiff für HAL als ,,Westerdam’’ unterwegs und kehrte als einziges Kreuzfahrtschiff für eine umfangreiche Renovierung inklusive Verlängerung, jemals zur Meyer Werft zurück.
Im Jahr 2002 übergab man die Westerdam bzw. Homeric innerhalb der Carnival Corporation, zu der Holland America Line heute noch gehört, an Costa Crociere, wo sie bis 2010 als ,,Costa Europa’’ im Dienst war. Im April 2010 wurde das Kreuzfahrtschiff Thomson Cruises übergeben und bis 2017 unter dem Namen ,,Thomson Dream’’ betrieben, bis man die Reederei in ,,Marella Cruises’’ und damit auch das Schiff in ,,Marella Dream’’ umbenannt hat. Das Schiff wurde aber nicht verschrottet - kein bei der Meyer Werft gebautes Kreuzfahrtschiff wurde je verschrottet.
Die Meyer Werft liegt nicht direkt an der Nordsee, weswegen sie einen enormen Nachteil im Gegensatz zu anderen Werften hat, die sich direkt an der Küste befinden. Nach dem Ausdocken müssen die Kreuzfahrtschiffe erstmal eine etwa 40 Kilometer lange Flusspassage über die Ems absolvieren. Und diese hat es in sich: Da die Schiffe oft sehr breit sind, wird es an vielen Stellen der Ems ganz schön eng - schon an der Dockschleuse der Werft stellen sich die Schiffe ihrer ersten Herausforderung. Oftmals hat man nur ein paar wenige Millimeter Spielraum.
Nach der Emsüberführung, die vorher intensiv an einem Simulator in den Niederlanden erprobt wird, macht das Schiff in einem Ausrüstungshafen ist. Dabei handelt es sich meist um Eemshaven, Bremerhaven oder Emden. Dort finden die letzten Bauarbeiten im Inneren statt und von dort aus bricht das Schiff auch regelmäßig zu Probefahrten bzw. Sea Trials auf und kehrt nicht zur Werft zurück. Der Aufwand das Schiff jedes Mal in den Werfthafen zu überführen wäre zu aufwendig und vor allem viel zu teuer, denn eine Überführung kostet um die 500.000 Euro.
Als eines der Highlights beim Rundgang durch das Besucherzentrum, gelten die beiden ,,Panorama-Gänge’’, die Einsicht in das große und das kleine Baudock der Werft geben. Bei unserem Besuch waren im großen Baudock die Schwimmteile der Odyssey of the Seas für Royal Caribbean International und im kleinen Baudock die Spirit of Adventure für Saga Cruises im Bau.
Ein interessanter Einblick in die Geburtsstätte von Kreuzfahrtschiffen. Spätestens nächstes Jahr kommen wir nochmal zurück zur VIP-Führung - da geht man dann auch ins Baudock rein und guckt nicht nur durchs Fenster.. ;-)
Nach dem Panorama-Gang folgte schlussendlich noch ein Bereich, wo sich die Auftraggeber der Werft, sprich einige der Kreuzfahrt-Reedereien, vorstellen. Hier kann man sich auch vier Kabinenbeispiele ansehen.
Zum Schluss habe ich noch ein paar Fotos der IONA eingefangen, bevor es mit dem Transfer zurück in die Innenstadt ging.
Nach einem kleinen Spaziergang durch die idyllische Innenstadt, haben wir am Abend im griechischen Restaurant ,,Olympia’’ gegessen - war sehr lecker dort. Speisekarte, Preise und weitere Informationen sind auf der Restaurant-Website zu finden.
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